Sind Sie sicher, dass Ihr Kleiderschrank ein Musterbeispiel an Ordnung ist?
Warum verbringen Sie dann jeden Morgen 10 Minuten mit der Suche nach einem Hemd und Ihre Socken fallen immer in den „Abgrund“ zwischen den Regalen?
Designer schlagen Alarm: 90 % der Einbauschränke und Wandschränke sind so konzipiert, dass sie die Aufbewahrung zu einer Überlebensaufgabe machen. Eine Regaltiefe von 70 cm ist beispielsweise ideal, um die hinteren Kleiderreihen unsichtbar zu machen.

Der erste Feind der Harmonie sind Standardgrößen. Hersteller von Schiebetürenschränken bieten seit Jahren Standardlösungen an: 60 cm tiefe Regale, 180 cm hohe Stangen für Kleiderbügel, schmale Schubladen für Wäsche. Aber reale Dinge passen nicht in diese Rahmen. Maxikleider verschwinden in der Tiefe, Wintermäntel hängen auf dem Boden und ein Stapel T-Shirts verwandelt sich in den Schiefen Turm von Pisa. Ein weiteres Problem sind „tote Zonen“. Ecken, Zwischenräume über Türen, enge Nischen – in diesen Bereichen sammelt sich über Jahre Staub an, keine Gegenstände.
Der zweite Fehler besteht darin, individuelle Bedürfnisse zu ignorieren. Die Garderobe eines Büroangestellten und die eines Extremsportlers sind zwei verschiedene Universen.
Der dritte Fehler besteht darin, an der Belüftung zu sparen. Versiegelte Schränke sind ein Paradies für Motten und Schimmel. Noch schlimmer ist es, wenn der Schrank neben dem Badezimmer oder der Küche steht.
Der vierte Punkt ist die Illusion von „Spiegeltüren“. Sie vergrößern den Raum optisch, können aber auch zu einer Stressquelle werden. Jeder Fleck, jeder Kratzer oder jede ungleichmäßige Beleuchtung verwandelt die Fassade in eine fleckige Leinwand. Ein weiteres Problem: Spiegel verdecken das Chaos im Inneren.
Der fünfte Fehler ist eine fanatische Liebe zu „Speichersystemen“. Körbe, Trennwände, Organizer – all das nützt nichts, wenn die Grundidee scheitert.
Wie bewahren Sie Ihr Ankleidezimmer vor dem Chaos? Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme: Werfen Sie alles weg, was Sie seit einem Jahr nicht getragen haben, messen Sie die Länge Ihres längsten Kleidungsstücks, zählen Sie die Anzahl der Schuhpaare. Sind die Regale tiefer als 50 cm, ergänzen Sie diese mit Auszugskörben. Ersetzen Sie einige der Stangen durch Pantographen – sie ermöglichen es Ihnen, die Kleidung auf die gewünschte Höhe abzusenken. Verwenden Sie für kleine Gegenstände durchsichtige Behälter mit Deckel anstelle von Körben. Und am wichtigsten: Vergessen Sie „Standards“. Ihr Kleiderschrank sollte Ihren Lebensstil widerspiegeln, nicht einen Möbelhauskatalog. Auch wenn das bedeutet, die Hälfte der Regale wegzuwerfen und von vorne anzufangen. Schließlich ist es besser, Zeit mit dem Umgestalten zu verbringen, als sich jeden Tag über den Kleiderschrank zu ärgern.