Sie gehen die Straße entlang und Ihnen gehen eine Million Gedanken durch den Kopf: Die Deadline ist morgen, die Telefonrechnung ist unbezahlt und das Wetter wird schlechter.
Kommt Ihnen dieses Bild bekannt vor? Der Stress überkommt Sie und Sie leben nicht mehr, Sie überleben nur noch.
Aber stellen Sie sich vor, es gäbe eine Möglichkeit, diese innere Sirene auf einen Schlag auszuschalten – ohne eine Stunde Meditation oder teure Kurse.

Psychologen haben einen Trick entdeckt, der bei den meisten Menschen funktioniert und so einfach ist, dass Sie sich fragen werden, warum Sie nicht schon früher darauf gekommen sind. Bereit, es herauszufinden?
Unser Gehirn ist ein Meister darin, Spannung zu erzeugen. Wenn Sie nervös werden, wechselt Ihr Körper in den Kampf- oder Fluchtmodus, als würden Sie vor einem Tiger davonlaufen. Das Herz rast, die Atmung ist unregelmäßig und die Gedanken rasen.
Es handelt sich dabei um einen uralten Mechanismus, der uns beim Überleben geholfen hat, heute jedoch häufig nicht richtig funktioniert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man dieses System einfach durch eine Veränderung des Atemrhythmus austricksen kann.
Ja, es kommt ganz darauf an, wie Sie atmen. Wenn Sie kürzer einatmen und länger ausatmen, erhält Ihr Körper das Signal, dass keine Gefahr besteht. Das Nervensystem beruhigt sich und der Stress verschwindet.
Wie funktioniert das? Untersuchungen zeigen, dass tiefes, langsames Ausatmen das parasympathische Nervensystem aktiviert, das für die Entspannung verantwortlich ist. In einem Experiment senkten Menschen, die fünf Minuten lang auf diese Weise atmeten, ihren Cortisolspiegel, das Stresshormon, um ein Drittel. Und diejenigen, die einfach nur dasaßen, blieben genauso angespannt.
Die Sache ist, dass ein langes Ausatmen einen Ruhezustand imitiert, als ob Sie sich bereits ausgeruht hätten. Das Gehirn glaubt dies und hört auf, in Panik zu geraten. Es ist keine Vorbereitung erforderlich: Sie können es in der U-Bahn, an Ihrem Schreibtisch oder sogar in einer Warteschlange tun.
Probieren Sie es gleich aus. Atmen Sie vier Sekunden lang ein und dann acht Sekunden lang aus. Mehrmals wiederholen. Spüren Sie, wie Ihre Schultern hängen und Ihre Gedanken langsamer werden? Das ist kein Zufall.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass diese Technik sogar bei chronischer Angst hilft. Menschen, die es regelmäßig praktizierten, klagten nach einem Monat weniger über Schlaflosigkeit und Reizbarkeit.
Die Hauptsache ist, sich Zeit zu lassen und sich nicht zu überanstrengen, sonst verschwindet die Wirkung. Die Atmung sollte natürlich sein, als würden Sie die Müdigkeit ausatmen.
Warum wird das nicht an allen Ecken und Enden verkündet? Vielleicht, weil es zu einfach klingt. Die Menschen sind es gewohnt, nach komplexen Lösungen zu suchen: Pillen, langwierige Behandlungen, Konsultationen. Hier müssen Sie nur atmen.
Aber Einfachheit ist Stärke. Neurowissenschaftler bestätigen, dass bereits eine kurze Pause mit der richtigen Atmung die Aktivität in der Amygdala verändert, dem Bereich, der für die Angst verantwortlich ist.
Sie beseitigen die Probleme nicht, aber Sie hören auf, sie aufzublähen. Mit der Zeit gewöhnt sich das Gehirn daran, ruhiger zu reagieren, und was einen früher aus der Bahn geworfen hat, wird zur Kleinigkeit.
Wenn der Tag das nächste Mal zu belastend wird, denken Sie daran, auszuatmen. Es ist wie eine Reset-Taste, die Sie immer dabei haben. Sie müssen nichts kaufen oder lernen – atmen Sie einfach etwas länger als gewöhnlich. Und der scheinbar endlose Stress wird von selbst verschwinden.