Psychologen sind entsetzt: 90 % der Paare wiederholen den Fehler, der die Liebe innerhalb eines Jahres zerstört

12.03.2025 07:47

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass selbst die leidenschaftlichsten Liebesbeziehungen oft nach dem gleichen Szenario enden?

Erst schlaflose Nächte mit Gesprächen bis in den Morgen, dann gemeinsame Pläne für die nächsten Jahre und ein Jahr später – Schweigen beim Abendessen und Gedanken: „Wo ist das alles geblieben?“

Psychologen des Gottman Institute haben herausgefunden, dass 90 % aller Paare einen fatalen Fehler machen, der die Liebe innerhalb von 12 Monaten zerstört. Und dabei handelt es sich nicht um Betrug oder Skandale, sondern um etwas Heimtückischeres – emotionales Burnout. Sie hören beispielsweise auf zu fragen: „Wie war dein Tag?“, weil „es sowieso alles klar ist.“ Das Gehirn nimmt dies jedoch nicht als Routine wahr, sondern als Gefahrensignal.

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Foto: Pixabay

Warum tötet Routine die Leidenschaft? Es geht um die Neuroplastizität des Gehirns. Wenn Sie sich zum ersten Mal verlieben, löst jede Berührung, jeder Witz oder jeder Blick einen Dopaminschub aus. Aber nach einem Jahr passt sich das Gehirn an – es braucht mehr Reize, um das gleiche Vergnügen zu empfinden. Eine Studie aus dem Jahr 2023 ergab, dass Paare, die keine „emotionalen Neuerungen“ einführen, dreimal schneller die Anziehungskraft verlieren. Wenn Ihre Verabredungen beispielsweise darin bestehen, auf der Couch Fernsehserien anzuschauen, reagieren Ihre Neuronen nicht mehr darauf, dass Ihr Partner Ihnen Freude bereitet.

Der gefährlichste Feind von Beziehungen ist die Angewohnheit, negative Vorhersagen zu treffen. Sie entscheiden im Voraus: „Er wird unseren Jahrestag wieder vergessen“ oder „Sie wird mein Geschenk nicht zu schätzen wissen.“ Neurowissenschaftler der Stanford University haben herausgefunden, dass solche Gedanken die für Angstzustände zuständigen Bereiche des Gehirns aktivieren, selbst wenn der Partner noch nichts unternommen hat. Dies führt zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Beispielsweise hat man so große Angst vor einem Streit wegen Verspätung, dass man seinem Partner gereizt begegnet – und es kommt zum Streit.

Wie kann dieser Kreis durchbrochen werden? Psychologen empfehlen die „30-Sekunden-Regel“. Nehmen Sie sich jeden Tag eine halbe Minute Zeit für eine unerwartete Geste: einen Kuss auf den Hals, eine lustige Nachricht in der Tasche, ein Kompliment in der Muttersprache Ihres Partners. Eine Studie der University of California hat gezeigt, dass solche Mikrosignale den Oxytocinspiegel um 40 % erhöhen und die emotionale Verbindung „neu starten“.

Doch was, wenn die Gefühle bereits abgekühlt sind? Verwenden Sie eine „Reminiszenztherapie“. Vereinbaren Sie ein Date an dem Ort, an dem Sie sich zum ersten Mal Ihre Liebe gestanden haben. Neurowissenschaftler erklären: Das räumliche Gedächtnis ist eng mit Emotionen verknüpft. Gerüche, Geräusche und Tastsinne wecken ruhende neuronale Verbindungen auf. Ein Experiment mit 200 Paaren zeigte, dass bei 78 % von ihnen die Intimität nach einem solchen Ritual wiederhergestellt war.

Die am wenigsten offensichtliche Tatsache: Langweilige Paare sind glücklicher als leidenschaftliche. Wissenschaftler aus Chicago beobachteten 1.000 Familien zehn Jahre lang und fanden heraus, dass diejenigen, die „emotionale Achterbahnfahrten“ vermieden, eine um 60 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, sich scheiden zu lassen. Ihr Geheimnis liegt in „langweiligen“ Ritualen: gemeinsames Frühstück, abendliche Spaziergänge, die Tradition des gemeinsamen Kaffeetrinkens. Das Gehirn empfindet Stabilität als Sicherheit, wodurch der Cortisolspiegel sinkt.

Liebe ist kein ewiges Feuer, sondern ein Freudenfeuer, das genährt werden muss. Wenn Sie heute ein automatisches „Hallo“ durch „Wie geht es Ihnen?“ ersetzen, sind Sie der Erlösung bereits einen Schritt näher gekommen. Der Psychologe Erich Fromm schrieb: „Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung.“ Und selbst wenn 90 % der Paare der Routine nachgeben, können Sie zu den 10 % gehören, die aus der Gewohnheit eine neue Romanze machen – langsam, tief und echt.

Irina Tint Autor: Irina Tint Herausgeber von Internetressourcen