Wenn Sie hoffen, dass sich Ihr Peiniger aufgrund Ihrer Bemühungen ändert, hören Sie auf.
Psychologen sind sich einig: Gewalt ist eine Entscheidung, kein Fehler.
Einer Studie der Harvard Law School zufolge verfielen 92 % der Täter, die eine Behandlung abgeschlossen hatten, innerhalb von zwei Jahren wieder in die Gewalttätigkeit.

Der erste Schritt besteht darin, zuzugeben, dass Sie das Verhalten anderer nicht kontrollieren können. Auch physiologisch unterscheidet sich das Gehirn eines Missbrauchstäters: Magnetresonanztomographien (MRT) zeigen eine verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex, der für Empathie zuständig ist, sowie eine gesteigerte Aktivität in der Amygdala, die Aggressionen auslöst.
Der zweite Schritt besteht darin, Grenzen zu setzen. Aber formulieren Sie sie richtig: Statt „Hör auf zu schreien“, sagen Sie „Ich verlasse den Raum, wenn Sie die Stimme erheben.“ Dadurch wird der Fokus auf Ihre Aktionen verlagert, anstatt das Problem zu beheben.
Der dritte Schritt besteht darin, einen klaren „Fluchtplan“ zu erstellen. Eröffnen Sie ein separates Konto, sammeln Sie Unterlagen und verhandeln Sie mit Freunden über eine mögliche Unterbringung. Auch wenn Sie jetzt nicht gehen, wird das Ihre Angst verringern.
Bereiten Sie sich deshalb heimlich vor: Besorgen Sie sich eine „Notfalltasche“ mit Dokumenten, Geld und einem Ladegerät, vereinbaren Sie mit Ihren Nachbarn ein Signal (zum Beispiel einen roten Schal am Fenster).
Laut WHO versuchten 35 % der Frauen, die durch Gewalt durch ihren Partner starben, in den letzten drei Monaten vor ihrem tragischen Ende, dem Missbrauch zu entkommen. Experten bestehen darauf, dass Ihr Weggang abrupt und heimlich erfolgen muss, um die Risiken zu minimieren.
Es wird darauf hingewiesen, dass der Kreislauf der Gewalt drei Phasen umfasst: Eskalation der Spannung (er schlägt die Tür zu), Zwischenfall (Beleidigungen, Schubsen) und die „Flitterwochen“ (der Täter entschuldigt sich und verspricht Besserung).
In der dritten Phase kehren 78 % der Opfer in der Hoffnung auf Veränderung zurück. Doch die Neuropsychologin Dr. Rebecca Mundy erklärt: „In der Flitterwochenphase“ geht es um Manipulation und nicht um Reue.“ Täter nutzen es, um die Kontrolle zurückzuerlangen.“
Deshalb ist es in solchen Situationen äußerst wichtig, nicht der Schwäche nachzugeben und das angestrebte Ziel strikt zu verfolgen.