Was passiert mit dem Körper, wenn man einen Tag/eine Woche lang fastet?

15.05.2024 02:30

In den letzten Jahren hat sich das intermittierende Fasten zu einer beliebten und wirksamen Methode entwickelt, um Gewicht zu verlieren, die Ernährung zu normalisieren und den Körper von Giftstoffen zu reinigen.

Doch Experten sind unterschiedlicher Meinung über diese Art der Ernährung.

Die einen argumentieren, dass sich ein kurzzeitiger Nahrungsverzicht positiv auf den Körper auswirken kann, während andere behaupten, dass selbst kurze Hungerstreiks nicht nur keinen Nutzen bringen, sondern auch die Gesundheit gefährden können.

Körper
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Heilfasten kann von Ärzten vor Operationen unter Vollnarkose, bei Magenbeschwerden oder bestimmten neurologischen Auffälligkeiten verordnet werden.

Bevor Sie mit dem Fasten beginnen, sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Kontraindikationen für das Fasten können sein: Schwäche des Herz-Kreislauf-Systems, Nierenversagen, entzündliche Prozesse, parasitäre Erkrankungen und einige andere.

Was passiert mit dem Körper beim Fasten?

Die wichtigste Ressource für den Körper ist Glukose. Es gelangt über Darm, Leber und Nieren in den Blutkreislauf und ist das Hauptnahrungsmittel für die Körperzellen. Bei einem Mangel kann eine Person Schwäche, Schwindel und Übelkeit verspüren.

Im normalen, gesunden Zustand liegt der Glukosespiegel konstant bei etwa 4–6 mm. Nach etwa 20 Stunden Fasten sinkt der erforderliche Glukosespiegel und die Person verspürt ein starkes Hungergefühl.

Verweigert ein Mensch zu diesem Zeitpunkt die Nahrungsaufnahme, schüttet die Leber Glukose aus ihren Reserven aus. Tägliches Fasten ist für den Körper ungefährlich, da keine Stoffwechselstörung vorliegt.

Elena Kondrashova, Spezialistin für funktionelle Medizin, empfiehlt, einmal pro Woche 24 Stunden lang zu fasten. Dies fördert eine Gewichtsabnahme, eine erhöhte Insulinsensitivität und ein normalisiertes Essverhalten.

Längeres Fasten führt zur Aktivierung der Autophagie – der Selbsternährung.

Dies ist der Prozess, bei dem Zellen beginnen, ihr eigenes Material zur Energieerzeugung zu nutzen.

Diese Fähigkeit des Körpers wird seit 2016 von Wissenschaftlern aktiv untersucht. Zunächst werden alte und geschwächte Zellen genutzt, wodurch der menschliche Körper auch bei längerer Nahrungsverweigerung funktionsfähig bleibt.

In diesem Stadium erfolgt der aktive Abbau und die Umwandlung von Fettmasse in Energie. Ein 36-stündiges Fasten hilft dabei, Giftstoffe auszuscheiden und die Zellen zu erneuern, aber über einen so langen Zeitraum nichts zu essen, kann gesundheitsschädlich sein.

Nach 72 Stunden ohne Nahrung verlangsamen sich alle Stoffwechselvorgänge im Körper. Es entsteht ein Völlegefühl, da Fettsäuren die Salzsäure im Magen ersetzen. Es kommt zu einer Stagnation der Galle, es kommt zum Absterben der Darmflora und es kommt zu Vitaminmangel.

Um lebenswichtige Funktionen aufrechtzuerhalten, bezieht der Körper Energie aus Ketonen, einem Zwischenelement des Stoffwechsels. Dieser Zustand wird Ketose genannt.

Ernährungswissenschaftler sind sich nicht einig über den Nutzen oder Schaden der Ketose. Bei einem Wassermangel in dieser Zeit kommt es jedoch zu einer kritischen Anhäufung von Ketonkörpern und einem gestörten Elektrolytgleichgewicht.

Ketose kann in Ketoazidose übergehen, eine tödliche Erkrankung für den Körper, bei der es zu einer Verschiebung des Säuregehalts im Blut kommt. Schon eine geringfügige Schwankung dieses Indikators kann zum Tod führen.

Nach sieben Fastentagen kommt es zu irreversiblen Veränderungen im Körper. Leber und Nieren leiden, es kann zu Atem- und Herzversagen kommen, auch Gehirnzellen sterben ab.

Nach einem so langen Hungerstreik ist es unmöglich, auf die Hilfe von Ärzten zu verzichten, und möglicherweise ist eine langfristige Rehabilitation erforderlich.

Bei einer solchen langfristigen Nahrungsverweigerung aus medizinischen Gründen kommt die parenterale Ernährung zum Einsatz – spezielle Ernährungslösungen werden intravenös verabreicht. Sie sollten dies nicht alleine praktizieren; es ist lebensgefährlich.

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Valeria Kisternaya Autor: Valeria Kisternaya Herausgeber von Internetressourcen