Versteckt sich Ihre Katze unter dem Sofa, wenn Sie sie rufen? Wedelt Ihr Hund plötzlich nicht mehr mit dem Schwanz, wenn Sie ihm begegnen?
Zoopsychologen warnen: Tiere können nicht lügen, ihr Verhalten könne aber wie ein Verrat wirken.
Lassen Sie uns herausfinden, welche Signale auf versteckten Stress, Angst oder sogar Krankheit hinweisen – und wie man sie erkennt.
Wenn Ihr Haustier Sie an der Tür nicht mehr begrüßt oder sich abwendet, wenn Sie versuchen, es zu streicheln, ist das keine Rache.
Untersuchungen der Universität Linköping (Schweden) zeigen, dass 70 % der Katzen und Hunde ihre Besitzer aufgrund von Schmerzen oder Angst meiden. Beispielsweise Arthritis bei älteren Tieren oder Geräuschphobie.
Was zu tun:
Aggression ohne Grund
Plötzliches Knurren, Fauchen oder Beißen ist kein „Verrat“, sondern ein Hilferuf.
Laut ASPCA (USA) stehen 60 % der Aggressionsfälle mit neurologischen Problemen oder hormonellen Ungleichgewichten im Zusammenhang. Bei Katzen handelt es sich häufig um eine Schilddrüsenüberfunktion, bei Hunden um Hirntumore.
Was zu tun:
Scheißt die Katze aufs Bett? Kaut Ihr Hund auf Ihren Sachen herum? Dies ist kein Versuch, Schaden anzurichten.
Zoopsychologen erklären, dass Tiere auf diese Weise ihre Angst ausdrücken, wenn sich ihr Tagesablauf ändert, sie umziehen oder ein neues Familienmitglied auftaucht.
Was zu tun:
Reagiert Ihr Haustier nicht mehr auf seinen Namen oder „Sitz“? Das ist kein Aufruhr. Vielleicht hat sich sein Gehör oder seine Sehkraft verschlechtert. Bei Hunden über 7 Jahren kommt es häufig zu Demenz – sie vergessen erlernte Befehle.
Was zu tun:
Leckt Ihr Hund seine Pfoten, bis es weh tut? Reißt sich Ihre Katze die Haare aus? Dies ist ein Zeichen für chronischen Stress oder Allergien.
Eine Studie aus dem Jahr 2023 (Journal of Veterinary Behavior) bringt dieses Verhalten mit mangelnder Aufmerksamkeit und Langeweile in Verbindung.
Was zu tun:
Versucht Ihr Haustier bei jeder Gelegenheit zu fliehen? Dabei handelt es sich nicht um Fremdgehen - meist liegt der Sexualtrieb (sofern das Tier nicht kastriert ist) oder die Partnersuche dahinter. Bei Katzen führt die Brunst außerdem zur Flucht, bei Hunden ist es der Geruch anderer Individuen.
Was zu tun:
1. Vermenschlichen Sie das Verhalten nicht. Haustiere üben keine Rache – sie reagieren auf die Umgebung.
2. Schaffen Sie einen sicheren Raum. Ein Bett, ein Spielhaus oder eine Ecke mit Spielzeug reduzieren die Angst.
3. Konsultieren Sie einen Spezialisten. Ein Zoopsychologe hilft, das Verhalten ohne Stress zu korrigieren.
Wichtig: 90 % der „Verrätereien“ durch Haustiere sind auf mangelndes Verständnis für ihre Bedürfnisse zurückzuführen. Wenn Ihr Haustier distanziert geworden ist, suchen Sie nach der Ursache und nicht nach der Schuld. Und denken Sie daran: Tiere sind nicht zu Gemeinheit fähig, nur zu Aufrichtigkeit.
Tierärzte weisen darauf hin: Plötzliche Verhaltensänderungen sind ein Grund für einen dringenden Besuch in der Klinik. Geben Sie nicht ihrem Charakter die Schuld – die Gesundheit Ihres Haustiers könnte in Gefahr sein.